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Kreidezähne Dentilus News

Es muss nicht immer Karies dahinter stecken wenn Ihr Kind beim Essen schmerzhaft das Gesicht verzieht oder kalte und heisse Lebensmittel meidet. Wenn Sie den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt oder Ihr Kind gar über empfindliche Zähne klagt, sollten Sie umgehend einen Zahnarzt aufsuchen. Denn es könnte sein, dass Ihr Kind unter einem Zahnschmelzdefekt leidet. Kreidezähne betreffen ausschliesslich Kinder, denn es handelt sich um eine Entwicklungsstörung des Zahnes – entweder deren Milchzähne im Kleinkindalter oder die bleibenden Zähne bei grösseren Kindern und Jugendlichen.

Kreidezähne – was genau ist das?

Normalerweise  ist der Zahnschmelz die härteste Substanz unseres Körpers und umgibt schützend unser Zahnbein. Bei sogenannten Kreidezähnen ist der Schmelz aufgeweicht, denn er enthält zu wenig vom zahnschmelzhärtenden Mineral „Hydroxylapatit“ und gleichzeitig zu viel Wasser und Protein. Der Fachbegriff für Kreidezähne ist Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH). Unter Molaren versteht man die Backenzähne (Mahlzähne), mit Inzisiven sind die bleibenden Schneidezähne gemeint. Und eben diese sind zumeist betroffen. Aber auch andere Zähne können betroffen sein. Im Schmelz eben dieser Zähne werden zu wenig Mineralien eingelagert, weshalb die Erkrankung „Hypomineralisation“ genannt wird. Die betroffenen Zähne sind weniger widerstandsfähig und somit anfälliger für Karies. Bakterien können leichter ins Innere des Zahns gelangen und dort Entzündungen auslösen.

Je nach Schweregrad verfärbt sich der hypomineralisierte Zahnschmelz weisslich-hell bis hin zu bräunlich-dunkel. Die Zähne können porös, bröselig sein, können Risse bekommen oder gar abbrechen – wie Kreide. Betroffene Zähne sind extrem empfindlich – warme, kalte und/oder süsse Speisen und Getränke schmerzen und auch das Zähneputzen wird zu einer Tortur.

Ursachen für Kreidezähne

Kurz vorweg: Die Ursachen für Kreidezähne sind leider noch ungeklärt. Einig ist man sich nur darüber, dass die Zahnschmelzbildung nicht richtig funktioniert. Die Störung muss in der Zeitspanne zwischen dem achten Schwangerschaftsmonat und viertem Lebensjahr auftreten, da sich in diesem Zeitraum der Schmelz der ersten bleibenden Backen- und Schneidezähnen entwickelt.

Als mögliche Ursachen werden unter anderem folgende genannt:

  • Schwangerschafts- oder Geburtskomplikationen
  • Infektionskrankheiten
  • Verstärkte Gabe von Antibiotika
  • Vitamin-D-Mangel

Ob eventuell mehrere Umstände gleichzeitig eintreten müssen oder ob es sich um eine genetische Veranlagung handelt, ist zum aktuellen Zeitpunkt leider ungeklärt.

Was kann gegen Kreidezähne unternommen werden?

Wie man Karies vorbeugen kann, ist mit Sicherheit jedem bekannt: Regelmässig Zähneputzen und Zuckerhaltiges minimieren. Da die Ursachen für Kreidezähne jedoch nicht bekannt sind, können diese auch nicht vermieden werden. Wichtig ist, dass sie früh erkannt werden, damit man bestmöglich mit ihnen leben kann – ohne ständige Schmerzen. An dieser Stelle sind die Eltern gefragt: Beobachten Sie die Schneide- und Backenzähne Ihrer Kleinen ganz genau. Denn je früher Schäden entdeckt werden, umso besser kann Hilfestellung gegeben werden. Wird MIH diagnostiziert ist es sehr wichtig, dass Routineuntersuchungen beim Zahnarzt in regelmässigen Abständen durchgeführt werden.

Auch eine optimale Mundhygiene kann Symptome lindern, denn die schlechte Substanz von Kreidezähnen macht sie anfälliger für Karies. Aber im Unterschied zu Karies sind Kreidezähne kein Zeichen für eine vernachlässigte Mundhygiene. Dennoch ist eine konsequente Zahnpflege mit Fluorid essentiell: sie verringert das Risiko für Karies und macht die Zähne schmerzunempfindlicher.

Im Alltag kann mit Kreidezähnen wie folgt umgegangen werden:

  • Morgens und abends: Zähne mit fluoridhaltiger Zahnpasta putzen
  • Einmal pro Woche ein Fluoridgel auftragen
  • Fluoridiertes Speisesalz benutzen

Auch der Zahnarzt Ihres Vertrauens kann Linderung verschaffen, denn auch hier ist das Hauptziel einer Kreidezahnbehandlung, die Zähne vor Karies zu schützen. Nach eingehender Untersuchung wird Ihr Zahnarzt die optimale Behandlung vorschlagen, welche den Zahnerhalt und die Schmerzempfindlichkeit positiv beeinflusst:

  • Eine Intensivprophylaxe: Auftragen eines hoch konzentrierten Fluoridlacks auf die betroffenen Zähne.
  • Versiegelung und Abdeckung der betroffenen Zähne mit bspw. Kunststoff.
  • Füllungen: Sollte der Zahnschmelz bereits eingebrochen oder abgesplittert sein, können die betroffenen Zähne mithilfe von Füllungen restauriert werden.
  • Kronen: Handelt es sich um grössere Schäden am Zahl, kommen oftmals Kronen zum Einsatz. Diese schützen den Zahn vor weiteren Schäden und machen ihn schmerzunempfindlicher.
  • Zahnentfernung: In sehr schweren Fällen muss der betroffene Zahn vielleicht gezogen werden.

Kurz gesagt

Warum Kreidezähne entstehen, ist aktuell nicht geklärt. Daher ist es wichtig, diese so früh wie möglich zu erkennen und entsprechende Gegenmassnahmen zu ergreifen, um vor allem Karies keine Chance zu geben. Führen Sie Ihr Kind somit so früh wie möglich an das Thema Zähneputzen heran: Gemeinsam mit den Eltern und auf spielerische Weise wird somit der Grundstein für das tägliche Ritual gelegt und einer gesunden Mundhygiene steht nichts mehr im Weg.

Auch regelmässige Kontrollen bei Ihrem Zahnarzt sollten eingeplant werden. Gerne beraten wir Sie individuell und optimal zum Thema Kreidezähne und Kinderzahnmedizin im Allgemeinen. Denn was gibt es Schöneres als ein gesundes und fröhliches Kinderlachen.

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